Resolution der Musikkultur Niedersachsens – Musik wirkt in Niedersachsen

logo landesmusikrat10.11.2018

Die Laienmusik in Niedersachsen steht vor großen Herausforderungen. Um diese zu bewältigen und um die Potentiale voll auszuschöpfen, braucht die vor allem ehrenamtlich strukturierte Musikkultur mehr Unterstützung vom Land Niedersachsen. Daher wurde auf der Laienmusiktagung des Landesmusikrats Niedersachsen am 03.11.2018 in Wolfenbüttel eine Resolution zur Zukunft der Musikkultur in Niedersachsen beschlossen.

Wortlaut der Resolution

„Die Laienmusik ist das Fundament der Musikkultur. Aus diesem Grunde wurde die Chormusik in deutschen Amateurchören und das Instrumentale Laien- und Amateurmusizieren in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen. Niedersächsische Laienmusik prägt in besonderem Maße die große Vielfalt und Breitenwirkung der Musikszenen. Gemeinsam mit den kommunalen und privaten Musikschulen, den Kirchen und mit den allgemeinbildenden Schulen ist die Laienmusik für das Musikleben, für die Qualifizierung ehrenamtlich aktiver Menschen und für die Sicherung des musikalischen Nachwuchses zuständig.

Die Laienmusik übernimmt darüber hinaus wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgaben gerade in der Fläche Niedersachsens. Die Musikkultur bringt durch Vernetzung und Kommunikation Menschen in den Dörfern, Orten, Städten und Regionen zusammen. Musik ist in den ländlichen Regionen gelebte sinnstiftende Gemeinschaft, Integration und kulturelle Teilhabe. Sie schafft in strukturschwachen Regionen lebenswerte und attraktive Räume, ein friedvolles Miteinander sowie wirtschaftliche Standortvorteile (z.B. Bindung von notwendigen Fachkräften in den Regionen).

Da die momentanen Herausforderungen wie der demographische und digitale Wandel sowie die Diversität der Kulturen vor allem gesamtgesellschaftlich wirken, ist die Zukunftssicherung der Laienmusik eine gemeinschaftliche Aufgabe von Politik und Zivilgesellschaft. Das schließt auch die Bereitstellung von ausreichend Landesmitteln ein, damit die ehrenamtlichen Organisationen ihre Aufgaben erfüllen und ihre zugedachten Leistungen erbringen können. Daher hat auch das Land Niedersachsen eine Verpflichtung, die Laienmusikkultur zu unterstützen und zu fördern.

Die über 200.000 engagierten ehrenamtlichen Musikerinnen und Musiker und deren Organisationen (Chorverband Niedersachsen-Bremen e.V., Niedersächsischer Chorverband e.V., Niedersächsischer Musikverband e.V., Niedersächsischer Turner-Bund e.V., Fachbereich Musik, Landesfeuerwehrverband Niedersachsen e.V., Fachbereich Musikwesen, Deutscher Harmonika-Verband e.V., Landesverband Niedersachsen, Niedersächsischer Sportschützenverband e.V., Fachgruppe Musik, Bund Deutscher Zupfmusiker e.V., Landesverband Niedersachsen, Landesverband Nord im Deutschen Zithermusik-Bund e.V. sowie die 13 KONTAKTSTELLEN MUSIK) fordern die Landesregierung auf, mit dem Landesmusikrat Niedersachsen in den aktiven Dialog über die Zukunftssicherung der Musikkultur zu treten. Nach aktueller Daten- und Bedarfserhebung des Landemusikrats ist eine Förderhöhe von 800.000 Euro (3,60 Euro je aktiv musizierende Person) ab 2020 nötig, damit die satzungsgemäßen Aufgaben erfüllt und die vorhandenen Potentiale ausgeschöpft werden können.”